Gusseiserne Töpfe und Pfannen sind das Highlight beim Outdoorkochen.
Durch den Eisenguss speichert der Topf extrem viel Wärme und gibt diese gleichmäßig über alle Seiten an das Kochgut ab.
Um lange Freude an seinem Gussgeschirr zu haben ist es regelmäßig erfoderlich die Patina, quasi die (Korrosions)-Schutzschicht des Eisenguss, zu erhalten.
Während des normalen Gebrauchs reicht es den Dutch Oven regelmäßig „nachzubrennen“. Sobald er angerostet bzw. das blanke Metall sichtbar ist, ist das komplette Programm nötig (schleifen, waschen, einbrennen).
Wie man aus einem angerosteten Dutch Oven* wieder einen nutzbaren macht möchte ich euch in diesem Beitrag zeigen.
Ausgangszustand
Mein Camp Chef 12″ Deep Bighorn Dutch Oven extrem mitgenommen. Der Deckel ist stark verrostet.

Im Gusstopf sieht es nicht viel besser aus, ebenfalls sind Roststellen auf der Innenseite vorhanden.

Schritt 1: Schleifen / Rost entfernen
Im ersten Schritt wollen wir den Dutch Oven vom Rost befreien.
Hierfür verwendete ich eine Handdrahtbrüste* (aufgrund des Rost-Staubs am besten draußen durchführen).

Mit viel Anstrengung und einiges an Geduld ist schon ein Fortschritt sichtbar. Der Rost ist abgeschliffen (Topf und Deckel, Innen und außen).
So sieht der Gusstopf nach dem ersten Schritt aus:


Schritt 2: Auswaschen
Den Roststaub mit warmen Leitungswasser abwaschen und mit einer Spülbürste* säubern.
Nach der Reinigung den Gusstopf abtrocknen.
Achtung: NUR Wasser, kein Spülmittel verwenden!

Schritt 3: Patina herstellen „Einbrennen“
Eine intakte Patina hat neben dem Vorteil des Korrosionsschutzes ebenfalls eine gute Anti-Haft-Wirkung!
Zum Einbrennen kann Sonnenblumenöl aber auch Einbrennpasten (z.B. Petromax Einbrennpaste*) verwendet werden.
Ich nahm die Petromax Einbrennpaste her.
Der Hersteller wirbt für:
– Lebensmittelechte Paste
– Aufgrund der Zusammenstellung 7 Jahre haltbar
– Patina wird nicht „ranzig“ gegenüber herkömmlichen Ölen
Dies sollte auch von Vorteil sein wenn man den Gusstopf für längere Zeit einlagert.

Nun zum einbrennen:
Tip: Zum einbrennen eignen sich alle Arten von Grills. Hauptsache man ist draußen 🙂
Aufgrund der Rauchentwicklung ist die Verwendung des Backofens nicht zu empfehlen.
Den Topf und den Deckel auf den Grill legen und mit der Einbrennpaste bzw. Sonnenblumenöl großzügig einstreichen.

Anschließend den Grill auf 300°C aufheizen.
Unter starker Rauchentwicklung entwickelt sich langsam die frische Patina.

Diese Schritte (einpinseln mit Einbrennpaste und einbrennen) wiederholte ich 2x.
Nachdem der Guss abgekühlt war hier das Ergebnis:
Eine einwandfreie Patina!



Toller Artikel, vielen Dank! Weißt Du, wie heiß der DOpf beim Einbrennen werden darf?
Ich frage mich, ob ich den zum Einbrennen auch einfach in’s Lagerfeuer legen kann, aber da hat’s schon ein paar hundert Grad.
Servus Steffen,
ich persönlich würd den Dopf nicht direkt ins Lagerfeuer (Glut) legen, sondern mit z.B. Pflastersteinen oder Ziegelsteinen ein kleines Podest bauen und auf diesen den Gusstopf zum einbrennen stellen. Aber alles ohne Gewähr, aushalten sollt er es eigentlich schon.
Ich brannte meinen Dopf immer im Gasgrill bei voller Hitze ein (350°C ca.) .