Wie Ihr im letzten Beitrag mitverfolgen konntet, ist das Podest nun gemauert und die Stahlbetonplatte betoniert.

Eigentlich wollte ich die Fliesen parallel zu den Ytong-Mauern legen, dies ging aber nicht so einfach. Das Problem ist, dass mein Grundstück nicht rechtwinklig zum Nachbarsgrundstück ist. So ergibt sich kein sauberer 90° Winkel, sondern ein ca. 93-94° Winkel.
Dadurch würde der Spalt auf der kurzen Seite der Fliesen immer größer werden.
Ebenfalls hätte ich dann vorne an der Edelstahlleiste (an der sichtbaren Fläche) einige Schnittkanten, dies wollte ich auch irgendwie nicht :-).

So entschied ich mich dazu die Fliesen diagonal, also parallel zur schrägen Kante der Vorderseite zu legen.
Optisch siehts natürlich super aus, aber ich konnte nur eine Fliese ganz legen, der Rest musste alles zugeschnitten werden…
Aber für ein optisch sauberes Ergebnis nehm ich den erhöhten Zeitaufwand gerne in Kauf.
Als sauberen Abschluss wählte ich eine Edelstahlleiste, welche ich auf die passende Kontur bog.

Das ganze sah dann so aus:

Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
Aber was sind das für gelbe Keile?
Das ganze nennt sich „Fliesen Nivelliersystem“.

Es besteht aus einem Art T-Stück, sprich „Lasche“, welches unter die Fliese geschoben wird.
Die Verjüngung des Durchmessers ist hier auch gut sichtbar, hier wird die Lasche später abgebrochen, das Unterteil verbleibt unter den Fliesen und nach entfernen der Lasche ist die Fuge leer.

Fliesen Nivelliersystem – Lasche

Die Lasche dient als Abstandshalter zwischen den Fliesen und ergibt eine Fugenbreite von 1,5mm. Das fummlige arbeiten mit Fliesenkreuzen als Fugenabstandshalter entfällt hier.

Nachdem beide Fliesen verlegt sind, wird der gelbe (gibts natürlich in allen Farben…) Keil in die Lasche gedrückt und mit der Zange verklemmt.
Dadurch wird im Endeffekt die Fliese, welche zu hoch ist, nach unten gedrückt bzw. die zu tief sitzende Fliese von der Lasche angehoben.
Dadurch ergibt sich ein sauberer Fliesenübergang ohne Kanten.

Im folgenden Bild (hier hängt die rechte Fliese sogar in der Luft), hab ich mal 2 Fliesen mit dem Nivelliersystem verbunden. Der saubere Übergang der 2 Fliesen ist gut erkennbar. Hier trägt die Lasche das komplette rechte Fliesenstück.

Detailbild des Fliesennivelliersystems

Nach zuschneiden, kleben und ausrichten aller Fliesen (hier sind vor lauter Arbeitseifer keine Bilder entstanden) war anschließend das Podest fertig.

Nach 3 Tagen Wartezeit war der Fliesenkleber schon gut angezogen und ich konnte die Nivellierkeile entfernen. Dies geschieht durch seitliches abschlagen der Laschen mit dem Fuß oder dem Gummihammer.
Und schon konnte man die ganze Fläche mal ohne gelben Keilen sehen:

Podest nach entfernen der Nivellierkeile

Anschließend geht es um die Farbe der Fugenmasse.

Möglichkeit 1:
Fugenmörtel in einer Kontrastfarbe, sprich dunkle Fliesen, helle Fuge.
Hier werden die Fugen stark betont und das Fugenbild kommt richtig zur Geltung.

Möglichkeit 2:
Fugenmörtel im ähnlichen Farbton der Fliesen nehmen.
Hier fallen die Fugen nicht mehr so auf und die Fliesen kommen besser zur Geltung.

Ich entschied mich für die Möglichkeit 2 und nehme als Farbe Anthrazit.

Um lange eine schöne Fuge zu haben setze ich auf Produkte von PCI.
Die Fugen werden mit dem PCI Nanofug Fugenmörtel (anthrazit)* verfugt.

Da ich in der Hinsicht kein Werkzeug habe, holte ich mir ein 3-teiliges Fliesen Waschset* mit Eimer, Doppelrollenaufsatz, Reibebrett und Waschbrett.

Da die Fugen nicht ausgespült sondern nur feucht gewaschen werden sollen, wird das Waschbrett nach reinigen im Wasser über das Waschbrett gedrückt.

Fliesen Waschset

Nun gings ans Verfugen.
Nach diagonalem verteilen der Fugenmasse in den Fugen (in Längsrichtung würde man die Masse nur wieder aus der Fuge drücken) arbeitete ich mich von hinten (also dem Eck) nach vorne. Hier sieht man schon den antrocknenden Fugenmörtel im hinteren Bereich.

Anschließend mit dem Waschbrett ebenfalls diagonal zur Fuge den überschüssigen Fugenmörtel abgewaschen (das Waschbrett nur leicht feucht) und die Fuge geformt.

Und so sieht das Podest nun fertig aus:
Der Fugenabstand ist sehr gleichmässig dank des Nivelliersystems, Anthrazit war die beste Farbwahl für die Fuge 😉

 

PS: Die Fliesen sind die Palazzo Art-Tec Fliesen 30x60cm im Farbton Onyx. Die Oberfläche ist „Lapato“, sprich teilpoliert.
Matt war mir zu rauh, auf der komplett polierten Oberfläche sieht man jedes Staubkorn.

Deshalb war „Lapato“ genau richtig. Die Oberfläche ist glatt, hat aber noch die leicht matten Vertiefungen. Gesehen und sofort dafür entschieden 🙂

Die Fliesen gibts im Bauhaus (unser Ingolstädter Bauhaus hats seit dem Umbau sogar lagerhaltig 🙂 :-).

Link zum Bauhaus: „Palazzo Art-Tec Feinsteinzeugfliese 60x30cm Lapato, Onyx“

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein